Alarmierend: Alle 8,5 Minuten ein neuer Cybervorfall in der Schweiz
Die neuesten Zahlen des Bundesamts für Cybersicherheit (BACS) zeichnen ein beunruhigendes Bild der aktuellen Bedrohungslage im Cyberraum. Mit durchschnittlich einem gemeldeten Vorfall alle 8,5 Minuten erreicht die Häufigkeit von Cyberangriffen in der Schweiz einen neuen Höchststand.
Dramatischer Anstieg der Vorfälle
Die erste Jahreshälfte 2024 verzeichnete mit 34’789 gemeldeten Cybervorfällen fast doppelt so viele Fälle wie im Vorjahreszeitraum. Besonders alarmierend: Zwei Drittel aller Meldungen – konkret 23’104 Fälle – entfallen auf Betrugsversuche.
Gefälschte Behördenanrufe als Hauptproblem
Ein besonders perfides Vorgehen der Cyberkriminellen: Sie geben sich als Behördenmitarbeiter aus und versuchen, ihre Opfer zur Installation von Fernzugriffs-Software zu bewegen. Allein 13’730 solcher Fälle wurden in der ersten Jahreshälfte 2024 gemeldet.
Phishing erreicht neue Dimensionen
Auch im Bereich Phishing zeigt sich eine besorgniserregende Entwicklung. Mit 6’643 Meldungen in nur sechs Monaten übersteigt die Zahl den Vorjahreszeitraum um etwa 2’800 Fälle. Die Betrüger setzen dabei auf ausgeklügelte Methoden:
· Gefälschte Paketbenachrichtigungen
· Angebliche Rückerstattungen von bekannten Unternehmen wie SBB
· „Chain Phishing“: Eine neue Masche, bei der kompromittierte E-Mail-Konten automatisch Phishing-Nachrichten an alle gespeicherten Kontakte versenden
Was bedeutet das für Unternehmen?
Interessanterweise stammen nur 10% der Meldungen von Unternehmen – die überwiegende Mehrheit kommt von Privatpersonen. Dies könnte darauf hindeuten, dass viele Cybervorfälle in Unternehmen unentdeckt bleiben oder nicht gemeldet werden.
Ab 2025 wird sich dies ändern: Dann tritt eine Meldepflicht für Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen in Kraft. Diese Regelung wird zu einer verbesserten Transparenz der tatsächlichen Bedrohungslage beitragen.
Fazit
Die aktuelle Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit einer professionellen Cybersecurity-Strategie – insbesondere auch für Unternehmen. Präventive Maßnahmen und ein geschultes Bewusstsein für Cyberbedrohungen sind wichtiger denn je.
Haben Sie Fragen zur Meldepflicht, präventiven Maßnahmen, Schulung der Mitarbeiter oder allgemeine Fragen zum Datenschutz?
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